Musik ist die Sprache des Geistes. Sie öffnet das Geheimnis des Lebens, bringt Frieden und beseitigt Streit.
Victor Hugo (1802–85)
Der Zauber der Musik erfasst jene, die sie hören. Wer Musik macht, kämpft nicht. Während in Israel ein neuer Krieg tobt, ist es schwierig, sich nicht auch hier in Europa Sorgen zu machen. Stärke entsteht aber auch durch Tun. Daher haben die Achava Festspiele Thüringen in Kooperation mit 92NY, Magen David Adom, Deutsches Nationaltheater und Staatskapelle Weimar und der Stiftung Sendehalle Weimar kurzfristig ein Benefizkonzert in Weimar für die israelischen Opfer von Terror und Gewalt organisiert.
Die Initiatorin Dr. Hana Gaifman, Direktorin emerita des jüdischen Kulturzentrums 92NY in New York City, ist derzeit in Deutschland und hat sich mit dem Intendanten der Achava Festspiele, Martin Kranz, und vielen Partnern zusammengetan, um schnell und direkt zu helfen. Sie hat viele Freunde und Familie in Israel und erfährt so aus erster Hand von den Schrecken des Angriffs: »Ich bin am Telefon und spreche mit einem Freund in Israel. Mitten im Gespräch sagt mein Freund: Ich muss aufhören zu telefonieren und in den Schutzkeller laufen. Der Mann ist in Tel Aviv. Ist das möglich? Wie ist es möglich, dass wir uns heute, 78 Jahre nach dem Holocaust, um das Überleben von kleinen Kindern in den Händen von Terroristen sorgen? Wie ist es möglich, dass mehr als 200 Geiseln in den Händen von unmenschlichen Terroristen sind. Israel ist im Krieg und wir wollen helfen.«
Mit den Einnahmen aus diesem Benefizkonzert wird Magen David Adom (Jüdisches Equivalent zum Roten Kreuz) in Israel direkt, unmittelbar und schnell unterstützt. Magen David Adom ist eine Erste-Hilfe-Organisation die an den Orten des Krieges Leben rettet und Erste Hilfe für alle verwundeten Israelis – egal welcher Religion – leistet.
Wer ein Menschenleben rettet, rettet die ganze Welt
Talmud
Dr. Hana Gaifman bringt die Aktion auf den Punkt: »Mit Ihrer und Eurer Unterstützung, zusammen mit diesen wunderbaren, großzügigen Musikern, wollen wir für Israel in den schwersten Stunden da sein.«
Alle Künstler treten ohne Gage auf. Die Organisatoren bitten neben den Eintrittsgeldern um großzügige Spenden, die direkt dem karitativen Zweck zugutekommen.
Wer helfen möchte, kann dies mit Spenden an den Achava e. V. beim Konzert und darüber hinaus jederzeit tun. Bei Überweisungen erwähnen Sie bitte das Stichwort »Hilfe für Israel«. Bei Angabe von Namen und Adresse können auch Spendenquittungen ausgestellt werden.
Unterstützen Sie die humanitäre und medizinische Hilfe des Magen David Adom in Israel durch ihre Spende!
IBAN DE19 8205 1000 0163 0963 68
BIC HELADEF1WEM
Kontoinhaber Achava e. V.
Verwendungszweck Hilfe für Israel
Do, 26. Oktober · 20 Uhr
Das Konzert wird live übertragen von Deutschlandfunk Kultur, MDR Kultur und MDR Klassik – hier der Link zum Mitschnitt deutschlandfunkkultur.de
Deutsches Nationaltheater Weimar
Tel. 03643 755 334
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Ticketshop Thüringen
Tel. 0361 227 5 227
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Theaterplatz 2
99423 Weimar
In einer Welt des Friedens und der Liebe wäre die Musik die universelle Sprache.
Henry David Thoreau (1817–62)
Der weltbekannte Mandolinenspieler Avi Avital wurde 1978 in der Stadt Beerscheba (Be’er Sheva) am Rand der Negev-Wüste im Süden Israels geboren. Mit acht Jahren begann er Mandoline zu spielen und wurde schon bald Mitglied des Jugend-Mandolinenorchesters, das der aus Russland stammende Geiger Simcha Nathanson gegründet hatte. Nach dem Besuch der Musikakademie in Jerusalem ging Avital nach Italien und studierte das historische Mandolinenrepertoire bei Ugo Orlandi am Conservatorio Cesare Pollini in Padua. Auf der Suche nach einer eigenen künstlerischen Identität brach er allerdings schon bald mit der Tradition.
Begegnungen mit anderen musikalischen Richtungen und Gattungen – von Bluegrass und Jazz bis zu Weltmusik – und Projekte mit seinem Mentor, dem großen Klezmer-Klarinettisten Giora Feidman, bereiteten den Weg für seine Entwicklung zum Pionier der Mandoline.
Die Mandoline war 2023 in Deutschland »Instrument des Jahres«. Bekannt und beliebt ist sie auch aus der Literaturverfilmung »Captain Corellis Mandoline« mit Nicholas Cage und Penélope Cruz. 2010 wurde Avital als erster Mandolinenspieler überhaupt für einen Grammy nominiert, und zwar in der Kategorie »Bester Instrumentalsolist« für seine Aufnahme von Avner Dormans Mandolinenkonzert.
Jüngste Höhepunkte seiner Laufbahn waren unter anderem sieben Konzerte in 48 Stunden mit dem Zürcher Kammerorchester als Artist in Residence beim ZKO- Festival 2023; eine Tournee mit der Academy of St Martin in the Fields inklusive Aufführungen des Konzerts Three Sisters von Anna Clyne beim Schleswig-Holstein Musik Festival; eine Südamerika-Tournee mit dem Ensemble Arcangelo und Jonathan Cohen, Stationen waren Buenos Aires, Montevideo, Rio de Janeiro, São Paulo, Lima und Bogotá.
Mahan Esfahani ist ein Weltbürger. Geboren wurde er in Teheran, studiert hat er in den USA, die Karriere in London gestartet. Er selbst aber fühle sich als ein »Mensch ohne Land«, wie er einst im Deutschlandfunk sagte. Einen Seelenverwandten hat er in dem britischen Komponisten Edward Elgar gefunden.
Nach seinem Examen im Jahr 2005 ging Esfahani nach Boston, wo er zweieinhalb Jahre lang täglich bei Peter Watchorn studierte, dem letzten Schüler der großen Wiener Cembalistin Isolde Ahlgrimm. Esfahani wollte unbedingt nach Europa und erhielt ein Stipendium, um bei Lorenzo Ghielmi Orgel zu studieren, zudem arbeitete er als Korrepetitor für Opernsänger in Florenz und Mailand. Bei einem Recital in der Toskana wurde er 2007 eingeladen, am Förderprogramm der BBC »New Generation Artists« teilzunehmen.
Nachdem er zunächst nach Oxford und dann nach London gezogen war, gab er 2009 sein Solo- Debüt in der Wigmore Hall und 2011 ein historisches Cembalo-Solorecital bei den BBC Proms. Esfahani studierte in Prag bei der berühmten Zuzana Růžičková. Sie war die erste Cembalistin, die er überhaupt hörte – als Kind auf einer Scarlatti-Kassette –, und ist bis heute sein größtes Vorbild.
In den letzten Jahren spielte er mit international renommierten Orchestern, u. a. Los Angeles Philharmonics, Orpheus Chamber Orchestra, Gürzenich-Orchestra, OSESP (São Paulo) und in der Carnegie Hall. 2020 ehrte ihn die Deutsche Schallplattenkritik mit einem Preis, 2023 gewann er einen OPUS Klassik für die Konzerteinspielung von Cembalokonzerten mit dem Prague Symphony Orchestra.
Schon ein ganz kleines Lied kann viel Dunkel erhellen.
Franz von Assisi (1182–1226)
Die Pianistin Monica Gutman wurde in Bukarest, Rumänien geboren und trat bereits mit 10 Jahren in Konzerten und im Fernsehen ihres Heimatlandes auf. In Deutschland studierte sie an der Musikhochschule Detmold. Ein Stipendium des British Council ermöglichte es ihr, in London ihre Studien unter anderem bei Louis Kentner, einem der bedeutendsten Liszt-Interpreten des 20. Jahrhunderts fortzusetzen.
Konzertreisen führten sie in die USA und in die Schweiz, nach Holland, Frankreich, Spanien und Portugal sowie nach Kanada, Australien und Südafrika. Ihre Zusammenarbeit mit deutschen Rundfunkanstalten ist durch zahlreiche Aufnahmen beim Sender Freies Berlin, beim SDR, WDR, Deutschlandfunk, beim MDR, HR und bei DS Kultur dokumentiert.
Auf CD hat sie Werke der Reger-Schülerin Johanna Senfter, im Verbund mit dem großen Flötisten J. Zoon das Concerto doppio für Klavier, Flöte & Orchester von Erwin Schulhoff, des Weiteren die "Rumänische Rhapsodie" mit Musik von Franz Liszt, George Enescu und Dinu Lipatti (Claves) eingespielt, In 2009 erschien die CD »Hebräische Melodie« für Violine & Klavier.
2011 erschien ihre CD mit Werken des Frankfurter Komponisten Bernhard Sekles (1872–1934), dem Kompositionslehrer von Paul Hindemith. Unter dem Namen »The Ocean Art House Concert« liegen ihre CD-Aufnahmen beispielhafter Werke von Beethoven, Schubert, Liszt, Chopin, Mendelssohn und Debussy vor. Monica Gutman unterrichtet an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main.
Die Vielfalt verschiedenster Kulturen durchzieht das biographische und künstlerische Leben von Ramón Jaffé. Geboren in Riga, setzte er sein Leben in Israel und später in Deutschland fort. Seine Lehrer waren u. a. Don Jaffé, S. Végh, D. Schafran und B. Pergamenschikow. Zahlreiche Wettbewerbspreise waren die Basis für seine daraufhin einsetzende Solistenlaufbahn, welche ihn in u. a. die grossen Konzerthäuser von Berlin, Wien, Amsterdam, München, St. Petersburg, Köln, Leipzig und Salzburg und grossen internationalen Festivals führte. Feinste Künstler zählen zu seinen Kammermusikpartnern & Co-Solisten.
Jaffé betätigt sich seit 1995 als Künstlerischer Leiter mehrerer Festivals. Auch die Lehrtätigkeit an der Musikhochschule in Dresden und bei zahlreichen Kursen ist ihm ein großes Anliegen. 27 CDs dokumentieren sein künstlerisches Schaffen. Mit seinem Flamenco-Ensemble lebt Jaffé seine große musikalische Leidenschaft, auch Begegnungen mit indischer Musik sowie dem Tango bereichern sein musikalisches Spektrum.
Im Alter von neun Jahren trat er das erste Mal als Solist vor ein Orchester. Es folgten Preise bei Kinder-und Jugendwetbewerben. Mit 16 Jahren wurde er an der Hochschule für Musik »Hanns Eisler« Berlin immatrikuliert. Sein Violin-Studium bei Prof. Heinz Schunk beendete er 1984 mit dem Solisten-Diplom. Nach dem Studium engagierte ihn das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin als Konzertmeister.
Von 2000 bis 2002 war er Konzertmeister der Staatskapelle Berlin, und seit August 2002 ist er als erster Konzertmeister der Staatskapelle Weimar tätig. Gernot Süßmuth ist ein gefragter Partner in der Kammermusik.
Von 1983 bis März 2000 widmete er den größten Teil seiner Zeit dem Streichquartettspiel im Petersen-Quartett, mit dem er auf den großen Konzertpodien der Welt musizierte, zahlreiche CDs produzierte, von denen einige prämiert wurden. Zur Jahrtausendwende gründete er gemeinsam mit seinem ehemaligen Quartettkollegen Hans-Jakob Eschenburg das Aperto Piano Quartett.
Gernot Süßmuth ist künstlerischer Direktor des European Union Chamber Orchestra, Konzertreisen führten ihn als Leiter und Solist dieses Ensembles durch Deutschland, in verschiedene Länder Mittel- und Südamerikas sowie England. Seit mehreren Jahren widmet er sich der Ausbildung des musikalischen Nachwuchses an den Musikhochschulen in Berlin und Weimar, 2004 folgte er dem Ruf als Honorar-Professor an die Hochschule für Musik »Franz Liszt« Weimar. Gernot Süßmuth ist Gründer und Künstlerischer Leiter des Thüringer Bach Collegiums.
Er wurde 1968 in Berlin geboren und begann im Alter von fünf Jahren Violine zu spielen. Nach einer Ausbildung in der Meisterklasse von Werner Scholz ging er von 1987 bis 1989 in die Schweiz, um bei dem legendären Geiger und Pädagogen Tibor Varga zu studieren. Während dieser Zeit trat er in der Bundesrepublik, in Frankreich und in der Schweiz als Solist auf. Mit dem Sieg des nach seinem Lehrer benannten Violinwettbewerbs beendete er seine dortige Studienzeit. Zahlreiche weitere Preise, z. B. der Hauptpreis beim Violinwettbewerb »Joseph Joachim« in Österreich schlossen sich an.
Als Solist arbeitet er regelmäßig mit bedeutenden Dirigenten wie Adam Fischer, Rafael Frühbeck de Burgos, Marek Janowski und Sir Colin Davis und Orchestern wie dem ORF-Symphonie-Orchester, dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, der Staatskapelle Dresden, den Berliner Symphonikern und der Staatskapelle Weimar zusammen.
Seit 1999 ist Matthias Wollong 1. Konzertmeister der Sächsischen Staatskapelle, nachdem er von 1991 bis 1999 die gleiche Position beim Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin bekleidete. Während der Sommermonate musiziert er als 1. Konzertmeister im Orchester der Bayreuther Festspiele.
Das Thüringer Bach Collegium belebt die musikalischen Schätze Thüringens. In den fünf Jahren seines Bestehens hat das Ensemble schon einige dieser Schätze Thüringer Musik eingespielt. Seine hoch gelobte Debüt-CD »Concerti« ist die erste Gesamtaufnahme der Werke von Prinz Johann Ernst IV. von Sachsen-Weimar (1696–1715). Die vier Orchestersuiten von Johann Bernhard Bach, der 42 Jahre als Organist an der Georgenkirche in Eisenach wirkte, wurden dort, am Taufstein Johann Sebastian Bachs, aufgenommen.
In der Arnstädter Oberkirche spielte das Thüringer Bach Collegium das gesamte heute erhaltene geistliche Werk Anton Schweitzers ein. Im Herbst 2020 widmete das Ensemble sich den Bearbeitungen von Instrumentalkonzerten durch Johann Sebastian Bach und zog dafür wieder in die Oberkirche. Allein die Orgelbearbeitungen spielte Jörg Reddin für diese Aufnahme an der Wenderorgel in der Bachkirche ein.
Die aktuelle – sechste – CD »Locatelli – Introduttioni teatrali« wurde auf Anhieb für die Longlist des Preises der deutschen Schallplattenkritik nominiert.
Im Dezember 2020 musizierte das Thüringer Bach Collegium gemeinsam mit dem Ensemble Polyharmonique zum Euroradio Christmas Music Day in weltweiter Übertragung von Deutschlandfunk Kultur aus der Bachkirche in Arnstadt das Weihnachtsoratorium BWV 248 von Johann Sebastian Bach. Daraus ist eine CD-Einspielung des Werks entstanden. Konzertierend und zu Gast auf zahlreichen Festivals, trägt das Thüringer Bach Collegium Thüringer Musik in die Welt.