Vernissage
Jahrestag — 80 Jahre Befreiung des Konzentrationslagers Buchenwald
Im Laufe der Zeit verschwinden die letzten Zeitzeugen und Zeitzeuginnen der Deportation und des Holocaust. 80 Jahre nach der Befreiung der Konzentrationslager und dem Ende des Zweiten Weltkrieges ist die Dringlichkeit der Weitergabe der Zeitzeugnisse an die jüngeren Generationen wichtiger denn je.
Dieses Projekt verbindet fotografische Porträts von ehemaligen Überlebenden mit denen von heutigen Jugendlichen im Alter ihrer Deportation. Es geht darum, Überlebende der Todeslager mit gleichaltrigen Jugendlichen zum Zeitpunkt ihrer Deportation zu vergleichen. Es soll vermittelt, aber auch in die heutige Zeit übertragen werden, was diese letzten Zeugen zum Zeitpunkt ihrer Deportation waren: Jugendliche, denen die Zukunft lächelte, mit Wünschen, Sehnsüchten und Träumen wie die Jugendlichen von heute. Sie waren 11, 15, 16 und 17 Jahre alt.
Diese Verbindung zwischen den letzten Überlebenden und der Jugend des 21. Jahrhunderts verewigen, der letzten Generation, die mit den letzten Zeitzeugen in Kontakt steht und die ihrerseits ihren Kindern von einem der größten Dramen des 20. Jahrhunderts berichten kann. Die letzten Zeitzeugen sollen die Übergabe des Staffelstabs an die jüngeren Generationen miterleben, damit diese nie vergessen und ihrerseits weitergeben.
Eine Produktion der ACHAVA Festspiele und dem Institut Français Thüringen in Koproduktion mit der Bauhaus-Universität Weimar.
8.9. 17–21 Uhr
9.9. 18–21 Uhr
10.9. 18–21 Uhr
13.9. 18–21 Uhr
14.9. 10–18 Uhr
16.9. 17–20 Uhr
17.9. 18–21 Uhr
19.9. 18–22 Uhr
Nach einer beruflichen Laufbahn in der Kommunikationsbranche in Frankreich und in den Vereinigten Staaten hat sich Karine Sicard Bouvatier für die Fotografie entschieden, um die Menschen und die Welt zu erzählen. Sie ist für ihre engagierte Arbeit anerkannt. Sie privilegiert die Porträtfotografien. Sie hat Porträts von Häftlingen, von der Gemeinschaft der Diakonissen von Reuilly, von Ärzten und dem Krankenhauspersonal des ältesten Pariser Hospizes Hôtel-Dieu und von Bewohnern eines Altersheims gemacht. Anlässlich des 130. Jahrestages des Eiffelturms hat sie Frauen und Männern, die im Eiffelturm arbeiten, porträtiert. Die Porträts wurden auf dem Vorplatz des Eiffelturms ausgestellt. Das Buch dazu erschien 2019 im Verlag La Martinière.
2018 begann sie ein Begegnungs- und Gesprächsprojekt mit den letzten Zeitzeugen und Zeitzeuginnen des Holocaust. Mit der Unterstützung des Gedenkmuseums Mémorial de la Shoah traf sie sich mit den Überlebenden, um ihre Zeugnisse zu sammeln, ihnen die Möglichkeit zu geben, sich mit jungen Menschen zu unterhalten und zu fotografieren.
2021 wurde das Buch mit den Porträts „Die Deportierten, ihr letztes Zeugnis“ im Verlag La Martinière veröffentlicht.
Im Juni 2022 machte sie eine Reportage in Israel und in den palästinensischen Gebieten für den Verein „Die Friedensstimmen“, deren Fotos in einer Ausstellung gezeigt wurden.
Eine Jugendausgabe mit den Porträts der Zeitzeugen und Zeitzeuginnen wurde 2023 im Verlag La Martinière Jeunesse veröffentlicht.
2025 ergänzt die französische Fotografin ihre erste fotografische Porträtreihe von französischen Zeitzeugen und Zeitzeuginnen mit Porträts von Überlebenden aus ganz Europa und konzipiert eine neue Ausstellung „Deportiert, ich war so alt wie Du: eine europäische Geschichte“. Das Buch mit den neuen Porträts wird im August 2025 erscheinen.
Für die Fotografin hat die Fotografie zwei grundlegende Aufgaben: die eine ist die einer universellen Menschensprache und die andere ist die des Gedächtnisses der Menschen.
»Das Gedächtnis filmt nicht, das Gedächtnis fotografiert«, Milan Kundera
Geöffnet während der ACHAVA Veranstaltungen in der Sendehalle Weimar
Finissage So, 21. Sep · 16 Uhr · mit Cécile Leclercq · Leiterin des Institut Français und Gundula Mantu · Violine: eine Hommage an deportierte Komponist:innen*
So, 7. September · 16 Uhr
Humboldtstraße 36a, 99423 Weimar