Vortrag
Dr. des. Alexander Walther, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Projekt »Tacheles 2026. Jahr der jüdischen Kultur in Sachsen« am Staatlichen Museum für Archäologie Chemnitz.
Nach Kriegsende gründeten sich auch in der sowjetischen Besatzungszone einzelne jüdische Gemeinden neu. Am Ende der DDR zählten diese Gemeinden aber kaum 1.000 Mitglieder. Wie erging es Jüdinnen und Juden in diesen 45 Jahren? Wie konnten jüdische Verfolgungserfahrungen und antifaschistische Überzeugungen unter staatssozialistischen Vorzeichen verhandelt und artikuliert werden? Welche Rolle spielten jüdische Überlebende in der DDR in der kulturellen Auseinandersetzung mit der Schoah und dem Nationalsozialismus?
Der Vortrag geht diesen Fragen nach und zeigt die Handlungsoptionen und Motivationen jüdischer, vereinzelt auch nichtjüdischer Akteure und Akteurinnen, an die NS-
Judenverfolgung zu erinnern und jüdisches Leben in der DDR zu gestalten.
Dabei wird das Spannungsfeld zwischen eigensinnigem Handeln und teils parteiloyalen, mitunter schmerzhaften Zugeständnissen an den Staat untersucht.
Zur Einstimmung und Vorbereitung auf den Vortrag bietet sich ein Besuch der Impulsausstellung »Jugend, G'tt und FDJ. Der Kampf gegen die Kirchen in der frühen DDR« an.
Rabatt am 7. Sep: 50 % auf den Eintritt ins Museum
So, 7. September · 16 Uhr
Lutherplatz 8, 99817 Eisenach