2. Achava Filmtage Eisenach
Immer wieder entstehen spannende cineastische Werke zu jüdischen Themen, aber auch zum Nahost-Konflikt, von deutschen und israelischen Filmemachern, die kaum oder nur für ganz kurze Zeit im deutschen Kinoprogramm vorkommen. So bieten die ACHAVA-Filmtage Gelegenheit, diese gemeinsam im E- Werk zu entdecken. In diesem Jahr steht vor allem die humorvolle und satirische Auseinandersetzung mit dem uralten Nahost-Konflikt sowie Antisemitismus und Islamophobie im Mittelpunkt. Durch die Brille des Humors gewinnen diese beiden Themen an Schärfe und fokussieren das Tragisch-Menschliche eines jeden Konfliktes. Alle drei Filme zeigen auf überzeugende Weise, dass Humor die Bewältigungsstrategie ist, um der Überforderung durch Probleme des Lebens zu begegnen. Denn »Lachen« so sagte schon Sigmund Freud, »ist eine unabdingbare Voraussetzung für Lebensfähigkeit«.
»Nicht ganz koscher. Eine göttliche Komödie« 2022
Ein weltfremder orthodoxer Jude aus Brooklyn soll der jüdischen Gemeinde in Alexandria aus der Verlegenheit helfen, das Paschafest nicht feiern zu können, da ihnen der zehnte Mann dazu fehlt. Auf der Anreise strandet er jedoch in der Wüste Sinai und wird von einem schroffen Beduinen gerettet, mit dem er sich bald auf einer Odyssee befindet, auf der die kulturellen Differenzen der beiden allmählich aufweichen.Der Ahnungslose und der mürrische Pragmatiker, das ist eine komische Konstellation spätestens seit Laurel & Hardy (»Dick und Doof«), genauso wie der beliebte Aufeinanderprall der Kulturen. In diesem Film aber geht es nicht um irgendeinen Zwist der Lebens- und Glaubensarten. Es geht um eine Art Urmutter des politischen Konflikts, den im Nahen Osten. Das ist nicht zum Lachen.
Dass die Regisseure Stefan Sarazin und Peter Keller es trotzdem tun, ist per se schon ein Statement – eine Ermunterung, die Hoffnung nicht fahren zu lassen in der Sackgasse aus Religion, Politik und Machtspielen.
Stefan Sarrazin & Peter Kellner · Regie
Komödie, 122 min, Deutschland, 2022
Getränke und Snacks an der Bar des Kunstvereins
Do, 11. September · 19 Uhr
Uferstraße 34
99817 Eisenach